Phönizische Glasmosaikschale gefunden mit Rover UC im Nahen Osten

Tiefe: 2.0 m (6.6 ft)
Region: Syria
Größe: 14.5 cm x 4.5 cm | 5.7" x 1.8" (DxH)
Gewicht: 145 g | 5.1 oz


Schatzsuche im östlichen Mittelmeerraum mit dem Rover UC

Normalerweise ist der Finder des hier präsentierten Schatzes mit seinem Metalldetektor Rover UC im Süden Syriens unterwegs – in einer Region, in der zahlreiche Goldschätze aus der Zeit des Osmanischen Reiches vermutet werden.

Mit dem leichten und unscheinbaren Metalldetektor Rover UC ist auch die Schatzsuche im unwegsamen Gelände einfach, denn zur Erstauswertung der Messdaten benötigt es nur ein Smartphone. Somit kann auf sperriges Gepäck verzichtet werden. Ganz ohne große Vorbereitung ist der Metalldetektor sofort einsatzbereit und kann nicht nur Metalle detektieren, sondern auch zwischen ferromagnetischen und nicht- ferromagnetischen Metallen unterscheiden.

Statt auf die erhofften Goldvorkommen zu stoßen, detektierte sein Rover UC bei einer Schatzsuche im Mittleren Osten einen Hohlraum: eine versteckte Grabkammer in 2 m Tiefe in einer antiken Tempelruine. Dass auch diese Entdeckung Wertvolles, das nicht aus Gold besteht, ans Licht bringen würde, erstaunte auch den Schatzsucher. Mit der 3D-Bodenscan-Funktion spürte der Rover UC das unterirdische Gewölbe auf und führte den Schatzsucher zum Erfolg. Das Smartphone, das sonst bei der Schatzsuche mit der Rover UC App unterstützt, wurde kurzerhand zur Lichtquelle, um den Schatzfund im richtigen Licht erstrahlen zu lassen.

Phoenician glass mosaic bowl from above
Phönizische Glasmosaikschale von oben: Man erkennt im Detail die spiralförmigen Formen und Muster
Smartphone as light source
Smartphone als Lichtquelle: Normalerweise kommt das Smartphone bei der Schatzsuche mit der Rover UC App und Auswertung der Messdaten zum Einsatz. Nach erfolgreicher Schatzsuche bewährt sich auch die Taschenlampen-Funktion.


Antike Glasmosaikschale – ein außergewöhnliches Fundstück

Die gefundene Glasmosaikschale mit 14,5 cm Durchmesser und 4,5 cm Höhe wiegt etwa 145 g – so die Angaben des Schatzsuchers. Derart detaillierte Angaben zu einem Schatzfund erreichen uns sehr selten, umso mehr freuen wir uns über die beeindruckende Entdeckung.

Auf den ersten Blick erscheint die Schale zwar sehr detailliert gearbeitet, aber farblich eher unscheinbar. Bei näherer Betrachtung fallen die kunstvoll angeordneten Glassteine auf, die erst über einer Lichtquelle ihre volle Pracht offenbaren: Ein wunderschönes, grün leuchtendes Mosaik, das Fische um ein spiralförmiges Zentrum zeigt. Der Entdecker dieses Schatzfundes bezeichnet die Schale als phönizische Glasmosaikschale.


Phoenician glass mosaic bowl over a light source
Phönizische Glasmosaikschale über einer Lichtquelle: Über dem Licht erkennt man die volle Pracht der beeindruckenden Mosaikglaskunst


Ursprünge der Glaskunst im Mittelmeerraum wiederentdeckt

Die Glasherstellung soll ursprünglich von Handwerkern aus Mesopotamien nach Ägypten gebracht worden sein. Dort entstanden die ersten Glasgefäße frühestens im 15. Jahrhundert v. Chr. Syrien und Mesopotamien wurden im 9. Jahrhundert v. Chr. zu den bedeutenden Zentren der Glaserzeugung im Mittelmeerraum. In der hellenistischen Zeit, also in der Regierungszeit Alexander des Großen, übernahmen wieder ägyptische Glashütten in Alexandria eine führende Rolle. Von dort gelangte die Technik der Glasbearbeitung schließlich nach Rom.

Schon früh war es möglich, offene Gefäße wie Krüge und Schalen aus farbigen, durchscheinenden Glassteinen zu fertigen. Zusammen mit der Mosaiktechnik entstanden komplexe Muster, wie es der präsentierte Schatzfund zeigt. Indem Glasfäden miteinander verschmolzen wurden, ließen sich weitere Formen und Streifen kreieren.


Phönizien* und die Glaskunst

Die Glasbläserei wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. in der phönizischen Küstenstadt Sidon entdeckt. Aus dieser Zeit stammt auch ein antikes Glasrezept, das die noch heute im Wesentlichen gültige Zusammensetzung aus 60 Teilen Sand, 180 Teilen Asche aus Meerespflanzen und 5 Teilen Kreide beschreibt. Eine besondere Mosaikglastechnik beschreibt die Einarbeitung eines Reticellafadens. Die entstandenen Reticellaschalen erkennt man an ihrer spiralförmigen Gestaltung.

Phoenician glass mosaic bowl
Phönizische Glasmosaikschale: Gefunden in einer Grabkammer in 2 m Tiefe in einer antiken Tempelruine im Mittleren Osten

Doch die Phönizier waren nicht nur souverän in der Fertigung von wunderschönen Glasmosaikschalen, sondern auch beim Handel mit den außergewöhnlichen Objekten. Aus den Glasmanufakturen in den Küstenstädten im heutigen Syrien wurde der gesamte Mittelmeerraum beliefert. Das Gebrauchsglas aus Sidon und die Glaskunstwerke aus Alexandria wurden in großen Mengen nach Rom exportiert.

Trade routes of the Phoenician civilization in the Mediterranean Sea
Handelsrouten der Phönizier: Über diese Routen gelangten phönizische Kunstobjekte und Münzen in den gesamten Mittelmeerraum. [DooFi (Public domain), via Wikimedia Commons]

In seiner Blütezeit zwischen 1200 und 900 v. Chr. beherrschte Phönizien den gesamten Mittelmeerraum bis zum Atlantik und war damit größte Handels- und Seemacht der Antike. Phönizien war hauptsächlich für seine Textilien und Farbstoffe (Purpur), Objekte aus Edelmetall, Elfenbeinschnitzereien und Glaswaren in der antiken Welt berühmt und beeinflusste die griechische Kunst bedeutend. Beeindruckt von der Glasherstellung verbreitete sich die Kunst auch im Römischen Reich und brachte Glasobjekte über die Seidenstraße schließlich bis nach China.


Phönizisch, babylonisch, hellenistisch oder römisch?

Die phönizische Kunst vereint mesopotamische und ägyptische sowie ägäische und hethitische Stilelemente mit einheimischen Formen und Techniken. Die zahlreichen Einflüsse sind auf die bewegte Geschichte Phöniziens unter verschiedenen Herrschern zurückzuführen:

Aus welcher Zeit die kunstvoll verzierte Glasmosaikschale genau stammt, diese Einschätzung bleibt den Experten überlassen, die diesen Schatzfund genauer unter die Lupe nehmen dürfen.

* Phönizien befand sich an der Ostküste des Mittelmeeres, heute weitgehend im Libanon begrenzt im Osten vom Libanongebirge, im Süden vom Berg Karmel und im Norden vom Fluss Eleutheros (heute Kebir).




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